Am Ostermontag, 1. April, feiern wir um 11 Uhr ein Hochamt in der Kirche Herz Jesu mit der B-Dur-Messe von Ignaz Holzbauer.
Ignaz Jacob Holzbauer wurde 1711 in Wien geboren und war ein Zeitgenosse von Wolfgang Amadeus Mozart. Am Mannheimer Hof sind sich die Beiden sogar einmal begegnet. Mozart saß bei der Generalprobe Holzbauers zu seiner Oper „Günther von Schwarzburg“ im Saal. Anschließend schrieb Mozart an seinen Vater: „Die Musick von Holzbauer ist sehr schön... denn das ist nicht zu glauben was in der Musick für feüer ist.“
Dieses Feuer vermittelt auch die Messe B-Dur von 1765. Die Partitur dieser Orchestermesse, besetzt mit Trompeten und Pauken, ist verschollen. Unser Kirchenmusiker Hanjo Robrecht hat aber Abschriften der einzelnen Stimmen in der Universitätsbibliothek Augsburg gefunden. Damals mussten die Noten für die Sänger und Instrumentalisten noch von Kopisten abgeschrieben werden. Glücklicherweise waren diese Noten in Augsburg noch vorhanden.
Am Mannheimer Hof war es üblich, Orchestermessen ohne „Benedictus“ aufzuführen. Es sollte bei der Messfeier offensichtlich nicht zu lang werden.
Holzbauer war zu seiner Zeit ein berühmter Komponist. Bereits im Alter von nur vierundzwanzig Jahren wurde er Kapellmeister am Kurpfälzischen Hof in Mannheim und somit weithin bekannt. Seine Kompositionen wurden daher auch außerhalb Mannheims und sogar im Ausland gespielt.
Für eine Aufführung der B-Dur Messe in Prag komponierte Holzbauer ein Benedictus nach.
Im Prager Narodi muzeum wird dieses Benedictus, ebenfalls nur in Einzelstimmen der Kopisten, aufbewahrt. Aus diesen wiederentdeckten Vorlagen hat Hanjo Robrecht das Aufführungsmaterial angefertigt.
Am Ostermontag können Sie in der Herz Jesu Kirche die vollständige Messe Holzbauers für Soli, Chor und Orchester erstmals nach mehr als 250 Jahren wieder hören.